Der Umzug hat ganz erstaunlich gut geklappt, am Abend waren zwar alle Beteiligten fix und alle, aber auch sehr zufrieden mit dem Gesamtablauf der Aktion.
Da der Schreiner, der im alten Haus alle Möbel auseinander geschraubt hatte, erst drei Tage später Zeit hatte, alles wieder zusammenzubauen, war auch die "Einräumphase" nicht sehr hektisch - gab ja noch nicht sehr viele Dinge, die wirklich eingeräumt werden konnten und die Küche war schon vorher fertig gewesen.
So sind wir am Montag denn erst mal ausgiebig einkaufen gegangen, was ein großer Spaß war, da wir sozusagen "alles" kaufen mussten. Den Umzug der Verbrauchsgüter hatte ich mir ganz klar geschenkt, ich fand es einfacher, das alles vor Ort neu zu erwerben.
Als Andenken besitze ich jetzt einen fast 2m langen Einkaufszettel vom Discounter. Ist schon erstaunlich, was man an "Grundausstattung" alles so braucht für einen funktionierenden Haushalt, aber zum Glück hatte ich ja noch das große Auto, so dass der Transport kein Problem war.
Am Abend waren dann Getränkekeller und Vorratsraum gut gefüllt und ich konnte mit dem beruhigenden Gefühl, endlich halbwegs komplett ausgestattet zu sein, zufrieden ins Bett gehen.
In den folgenden Tagen wurden dann die Möbel aufgebaut, Regale etc. angebracht, meine Mutter kam und nähte Gardinen, Stück für Stück wurde es also immer wohnlicher und nach dem wir noch mal zwei Touren ins alte Heim gemacht hatten, um all die Dinge nachzustoppeln, die dann doch vergessen worden waren, deren Fehlen sich aber erst im Nachhinein bemerkbar machte, waren wir nach zwei Wochen so weit, dass ich beschloss, entspannt in Urlaub zu fahren.
Jetzt bin ich also auf Borkum und genieße meinen letzten Urlaub "in Freiheit". Bisher war es ja selbstverständlich, dass ich in allen Schulferien auf meine Insel fahren konnte, denn nicht nur konnte ich meine Arbeit selber flexibel gestalten bzw. auch problemlos mitnehmen, ich hatte auch semesterbedingt schon "ganz normal" so viel Urlaub.
Das wird denn dann künftig vorbei sein - und mir wird jetzt erst so nach und nach klar, welche Falle ich mir da selber gestellt habe.
Nun, ich habe es so gewollt und ich werde es jetzt auch so durchziehen - zumindest werde ich erst mal gründlich ausprobieren, wie sich das Leben anfühlt, wenn man sich nicht nur festen Arbeitszeiten, sondern auch größeren Mengen an Vorschriften "von oben" zu unterwerfen hat.
Erste Ansätze davon habe ich bereits zu spüren bekommen, so wusste ich heute bspw. nicht, wann die Herbstferien sind, da sie für mich ja keine unmittelbare Bedeutung mehr haben.
Noch schwerer wird es mir aber wohl fallen, mich in ein System einzufügen, was überwiegend von "Angestellten des öffentlichen Dienstes" geprägt ist, also von Leuten, die ihr Geld auch verdienen, wenn sie "Dienst nach Vorschrift" machen, die also nicht ergebnis- sondern vorschriftsorientiert denken und handeln.
Mit Vorschriften hatte ich ja schon seit jeher Probleme und meine eigentliche Ausbildung und damit mein Beruf ist auch schwerpunktmäßig darauf ausgerichtet, gesetzliche Normen so günstig wie möglich für eine jeweilige Einzelperson auszulegen resp. anzuwenden.
Inwieweit ich also in der Lage sein werde, mich selber "Vorgaben von oben" kritiklos zu beugen, wird sich zeigen, einen Versuch ist es sicher wert, es gibt aber jetzt schon Situationen, wo ich bemerke, wie schwer mir das fällt und wie spontan ich mit Ablehnung reagiere, wenn ich bemerke, da will mir jemand Vorschriften machen.
Ich habe es aber selber so gewollt, jammern ist deshalb nicht nur überflüssig, sondern blödsinnig. Doch je mehr ich nach meinem ersten Etappenziel "Umzug" nun wieder zur Ruhe komme, um so mehr grübele ich darüber nach, ob der Rest der Planung wirklich so perfekt ist oder ob ich nicht jetzt schon besser mal anfange, an Plan B zu arbeiten und mich darum kümmere, auch meine bisherige, beruflich selbständige und unabhängige Existenz sicher weiterführen zu können.
In dem intensiven Bestreben als erstes und wichtigstes Ziel endlich ein selbstbestimmtes und freies Privatleben zu führen, erschien mir eine gleichzeitige, beruflich eigenverantwortliche Situation schlicht als Überforderung.
Mittlerweile habe ich mich aber schon sehr gut und sehr schnell an mein freies Privatleben gewöhnt und schrecke vor einer weiteren Selbständigkeit deshalb längst nicht mehr so zurück. So relativiert sich denn vieles doch im Laufe der Ereignisse.
Fürs erste mache ich jetzt aber mal Urlaub, der Rest kommt später und deshalb an dieser Stelle einfach nur ein
Punkt
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Irgendwie mein ganzes Leben - oder zumindest das, was ich davon noch behalten möchte.
Es ist ein komisches Gefühl, weil mir die Endgültigkeit und die Folgen dieser Situation erst jetzt wirklich bewusst werden.
Ich bin dann künftig alleine für mich und die Kinder verantwortlich.
Ein bisschen schlecht ist mir schon, auch wenn ich weiß, dass es die richtige Entscheidung und das richtige Handeln ist.
Heute Abend wird es hier ganz fürchterlich aussehen, alles zerpflückt und auseinandergerissen, schmutzig, müllig und gräßlich ungemütlich. Und in diesem entsetzlichen Umfeld lasse ich dann den Menschen alleine zurück, der immer alles für mich getan hat.
Das Leben kann manchmal unendlich gemein sein.
Trotzdem: Es ist richtig so, denn es geht nicht anders.
Punkt
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Der Eingang:
(und ratet mal, welche Vorgartenseite meine ist..... - aber zur Entschuldigung: Das Haus stand jetzt auch schon seit März leer und ich ziehe ja erst Ende des Monats richtig ein, meine Mutter hat sich zum Glück auch schon bereit erklärt, da für Ordnung zu sorgen...)
Der "richtige" Garten von der Terrassentür aus (ebenfalls seit drei Monaten gärtnerlos)
Und weil ich über mein "neues" Sofa so glücklich bin, gibt's das als Foto gleich aus zwei Perspektiven.
Fast drei Monate habe ich mehr oder minder die ebay Auktionen für "Ligne Roset Togo" verfolgt. Entweder waren die Dinger viel zu weit weg, als dass ich sie selber hätte abholen können, oder in einem ganz erbärmlichen Zustand, oder in hellbeige, so dass sie auch wenn sie jetzt noch ordentlich sind, bei mir in kürzester Zeit "von alleine" in einen erbärmlichen Zustand geraten wären, oder sie waren mir schlicht zu teuer.
Ich hatte mir aber nun mal ganz fest in den Kopf gesetzt, dass ich unbedingt dringlichst genau diese Lümmelecke von Ligne Roset haben wollte, weil sie eben so herrlich bequem ist und so gut in die Ecke des Wohnraums passt. Neu kaufen entfiel, wegen Preis (über 6.000 Taler ist einfach jenseits des Machbaren), aber auch für gebraucht gingen die meisten noch für weit über 2.000 Eus weg, was ich auch noch arg viel fand.
Aber dann, vor nunmehr genau zwei Wochen, Sonntagsabends um 23h lief die Auktion genau dieses Sofas aus, was nicht nur exakt die Größe und Farbe und Qualität hat, die ich wollte, es befand sich auch nur 60km von mir entfernt in Aachen. Teufel, war das spannend. Im Grunde ist nämlich ebay nichts für mein schwaches Herz und meine noch schwächeren Nerven, und der Verkäufer dieser Sitzecke hat die drei Teile (3er, 2er, Ecke) auch noch in drei einzelnen Auktionen angeboten, so dass ich dreimal die Tortur mitmachen musste, aber unterm Strich hat er sich damit wohl selber keinen Gefallen getan, denn nur beim ersten Teil wurde wirklich mitgeboten - als ich die gewonnen hatte, waren die anderen zwei Auktionen fast konkurrenzlos meine, so dass ich jetzt in Summe gut unter 2.000€ weggekommen bin, hossa!!
Aber dementsprechend zufrieden und glücklich bin ich jetzt mit diesem Sofa und präsentiere es deshalb hier schon mal im ansonsten noch sehr unfertigen Haus, aber es war natürlich am einfachsten, es sofort "durchzutransportieren" und deshalb steht es schon drüben.
und aus einem etwas anderen Blickwinkel:
Schick, gelle?
Und keine Sorge - das Treppenhaus wird noch gestrichen und das seltsame Orange verschwindet unter einem gleichmäßig gepflegten Weiß.....
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Diese Endgültigkeit hat etwas enorm furcheinflößendes und obwohl ich genau weiß, dass ich gar nicht in der Lage sein würde, mein altes Leben auf Dauer weiterzuführen, weil natürlich genug Erinnerungen da sind, die mir sehr deutlich klar machen, dass ich daran kaputt gehen würde, so wächst doch die Angst vor dem Neuen mit jedem Tag, den der offizielle Umzugstermin näher kommt.
Plötzlich sehe ich jede Menge Vorteile in meinem jetzigen Leben. Der Luxus, der mich wie selbstverständlich umgibt, die Freiheit, insbesondere die zeitliche Freiheit, die ich habe, die Zuverlässigkeit, die der Mann repräsentiert, das Wissen, dass er niemals in Panik gerät und jede, wirklich jede Situation und jedes Problem immer irgendwie positiv löst, die Lockerheit, mit der er meine Zickereien erträgt, all das tausche ich ein gegen das Fehlen der schlechten Seiten des Zusammenlebens.
Ja, ich weiß dass die schlechten Seiten so sehr überwiegen, dass ich damit einfach keinen Alltag mehr leben kann und ja, ich freue mich auf mein neues Leben in einem übersichtlichen Reihenhaus, in einer normalen, gutbürgerlichen Wohngegend, auf meine eigene Ordnung, mit (für meine Verhältnisse) wenigen Gegenständen, auf die Chance, endlich mein Leben so gestalten zu können, wie ich das will, auf eine kleine Küche, in der alles nah beisammen ist, auf ein Schlafzimmer mit Fernseher, den ich seit Jahren dort kategorisch verweigert habe, weil dann dauernd MTV darauf lief und mich das wahnsinnig machte, auf einen Kühlschrank, in dem nur Lebensmittel lagern, die ich auch esse, auf ein übersichtlich sortiertes Bücher- und CD-Regal, in dem nur noch Bücher und CD's stehen, die ich auch lese oder höre und deren Ordnung keiner mehr durcheinanderbringt, und vor allem freue ich mich auf die Routine einer geregelten Arbeit und den Wegfall des permanent schlechten Gewissens, weil eine freie Zeiteinteilung im Homeoffice dazu führt, dass man ja nie fertig ist mit der Arbeit.
Ich habe mich seit Jahren von seiner Lockerheit und Lässigkeit infizieren lassen und genauso locker und lässig gelebt - nur fehlt mir die Selbstdisziplin, in dieser Schwerelosigkeit wenigstens die wirklich wichtigen Dinge ordentlich zu schaffen, was dazu führte, dass ich immer unzufriedener wurde, weil ich das Gefühl hatte, immer öfter zu versagen. Die Latte hing zu hoch, ich bin längst nicht so freigeistig, wie ich gerne wäre, ich brauche feste Regeln und sauber definierte Vorgaben, was überhaupt konkret von mir erwartet wird. So bin ich dauernd auf 47 Baustellen rumgewuselt, habe überall ein bisschen was getan, aber nirgendwo etwas wirklich 100%iges. Das gelebte Pareto-Prinzip (Ausdruck bei Frau Novemberregen gelernt, gefiel mir sehr.)
Mich hat das auf Dauer immer unzufriedener und vor allem lethargischer gemacht. Wenn ich doch sowieso nie etwas wirklich ordentlich hinkriege, dann kann ich es auch gleich lassen.... Irgendwann bestand meine Haupttätigkeit darin, nur noch meine eigene Lethargie zu verwalten.
Nie gelobt zu werden, sondern immer nur darauf hingewiesen zu werden, wie man etwas noch besser oder wenigstens einfacher oder billiger oder schneller oder überhaupt anders machen könnte, führte auf Dauer zu einer Frustration, die mich schlicht aufgeben ließ. Ich habe mein Leben leben lassen, hatte oft das Gefühl "ich werde gelebt", da ich in freier Improvisation nur noch spontan auf dringende Notwendigkeiten reagierte.
Das Gefühl für meine eigenen Fähigkeiten ist mir komplett abhanden gekommen, ich traute mir kaum noch etwas freiwillig zu, hatte zu nichts mehr Lust und ständig Angst, dass mir mein improvisiertes Leben jeden Moment um die Ohren fliegen kann.
Ich kam mir vor wie ein Potemkinsches Dorf mit dem Hauptproblem, die Fassade aufrechtzuerhalten.
Seit 17 Jahren balanziere ich mit diesem Mann mehr oder minder lässig erfolgreich über ein Drahtseil. Abgestürzt sind wir nie, im Gegenteil, selbst Saltos und Pirouetten haben wir dem staunenden Publikum geboten. Ich wurde von vielen bewundert, weil derart artistische Leistungen für Zuschauer immer faszinierend sind.
Aber jetzt bin ich müde und möchte zurück auf den Boden.
Und sorge mich, ob ich dort überhaupt unfallfrei laufen kann und blicke wehmütig zurück auf das Seil, das so lange Jahre mein Zuhause war.
Der Alltagstrott hat wirklich eine enorme Anziehung, aber vielleicht hält mich die Erdanziehung ja doch auf dem Boden, wenn ich mich etwas anstrenge.....
Punkt
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Na, ein halber Wurm in einem angebissenen Apfel.
So ähnlich geht es mir im Moment mit meiner Bloggerei.
Nicht, dass ich nichts bloggen würde - ich krieg es nur immer nicht ganz fertig und speicher dann halbe Beiträge erstmal offline.
Eben habe ich vier angefangene Beiträge nun einfach rigoros wieder gelöscht, so geht das nicht, mit all den halben Würmern, das ist ja pfui. Die mag ich auch nicht mehr anpacken, die kriege ich doch nicht rund, da war halt von Anfang an der Wurm drin.
Meine Stimmungen wechseln derzeit schneller als in der Pubertät, von hüpfendem Glück bis zu finsterem Absturz, alles ist drin und das regelmäßig und zuverlässig. Da bloggt es sich nicht gut, weil ich mir immer so albern vorkomme, wenn ich den angefangenen Text des Vortages sehe und mich frage, ob ich eigentlich noch alle Tassen im Schrank habe. Aber unabhängige, stimmungsfreie Texte fallen mir auch keine ein, dazu ist der Alltag grade zu bewegt, als dass ich noch neutrale Kapazitäten frei hätte.
Aber so ganz langsam habe ich das Gefühl als ob es sich einruckelt.
Die Trennung von dem Mann wird keine Trennung von dem Menschen bedeuten, wir beginnen ganz langsam, eine wirklich gute Freundschaftsbasis aufzubauen, er akzeptiert meinen Freiheitsdrang, hat aber auch begriffen, dass das nicht bedeutet, dass ich ihn nicht mehr mag. Und auch ich merke, wie sich meine Gefühle plötzlich sortieren. Ich darf ihn mögen und ich muss gar keine künstliche Distanz halten, im Gegenteil, manchmal habe ich das Gefühl, wir verstehen uns besser als je zuvor. Jetzt, seitdem die Beziehung endlich kein Thema mehr ist, können wir uns auch wieder mögen und zumindest für mich ist das eine ganz ungemeine Erleichterung.
Ich glaube, am meisten habe ich unter der Angst gelitten, dass ich mit der Beziehung zu dem Mann auch den Menschen dahinter verlieren würde, etwas, was ich nie wollte, aber als notwendigen Kollateralschaden glaubte akzeptieren zu müssen.
Vorhin haben wir meinen anstehenden Aus- bzw. Umzug besprochen und ganz selbstverständlich wird er mir dabei helfen. Wir haben überlegt, wo und wie wir am besten die neue Küche kaufen und aufbauen lassen, welche Teile ich aus der hiesigen Küche mitnehme, was er noch braucht, was ich besser neu kaufe, wie ich das Schlafzimmer am besten einrichte und welche Freunde er von seiner Seite aus mobilisieren kann, um mir beim Umzug zu helfen.
Es gipfelte in seinem Satz: "Du bringst es tatsächlich fertig, mich gemeinsam mit mir zu verlassen."
Ja, das ist auch meine Wunschvorstellung, ich möchte weder aus seinem Leben komplett verschwinden, noch wird er je aus meinem Leben wegzudenken sein. Er ist einer der tollsten Menschen, die ich kenne und die 17 gemeinsam verbrachten Jahren waren weder falsch noch verkehrt oder gar schlecht. Es war eine gute Zeit und ich würde es jederzeit wieder machen - aber heute ist die Zeit für ein gemeinsames Leben einfach abgelaufen, jetzt müssen wir einen neuen Weg finden, miteinander umzugehen. Ich werde mich wohl auch immer für ihn verantwortlich fühlen - zumindest so lange, wie ich diese Verantwortung niemand anderem vertrauensvoll übergeben kann und im Moment ist da niemand in Sicht. Ich habe ihm versprochen, dass ich immer für ihn da sein werde und an dieses Versprechen fühle ich mich intensiv gebunden. Für mich heißt das aber keine körperliche Anwesenheit und damit auch keine lebenslange Beziehung, für mich bedeutet das nur eine lebenslange, vertrauensvolle und loyale Freundschaft.
Und im Moment sieht es so aus, als wären wir auf dem besten Weg, das zu realisieren.
Punkt
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So dachte ich vor gefühlten 15 Minuten, da war es 16.30h......
Okay, die Kinder haben inzwischen was gegessen und telefoniert habe ich auch, aber statt die Stempeln auszusortieren, musste ich dringend Frau Diagonales Turnübung nachturnen, statt die Geschenke einzuwickeln musste ich bei Herrn Mark über das goldene Blatt philosophieren und dann sah ich bei Frau Violinista auch noch einen Youtube link, der seitdem dauernd bei mir dudelt und mir einen sentimentalen blues Anfall nach dem nächsten beschert.
Das mit den Gardinen und den mails knicke ich also für heute, aber den Rest gehe ich jetzt energisch an, stelle nur mal wieder fest, dass in KBD die Zeit schneller verfliegt als man sich umgucken kann.
So ein Pech, dass man sich die Zeit zum blog lesen und kommentieren nicht auch einfach per Mausklick runterladen kann.
Für den Moment aber besser mal schnell einen
Punkt
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672 x angeklickt (immerhin schon ein Kommentar) ... ¿selber was sagen?
einen Jahresrückblick wollte ich schreiben, weil ich das bei Amy gesehen habe, und es mir dort so gut gefiel.
Ich wollte das Jahr im Kopf noch mal abspulen und mit Attríbuten versehen.
Aber das erste halbe Jahr ist weg. Es ist mir einfach abhanden gekommen. Gelöscht, blank, ausgeknipst.
Ich weiß, dass das erste halbe Jahr eine einzige Katastrophe war. Von schlecht gestartet wurde es täglich schlimmer, bis es ganz knapp vor dem völligen Endausstieg stand.
2006 war schon nicht prickelnd, aber 2007 hat nahtlos unten angeknüpft und mich täglich noch immer weiter herabgezogen.
Das weiß ich, weil ich ja noch einige Fakten und Situationen weiß. Aber ich habe keine Attribute, keine Beschreibung und keine erfühlbaren Emotionen mehr für dieses erste halbe Jahr.
Retrograde Amnesie?
Für das zweite halbe Jahr habe ich dagegen nur eine Erinnerung:
...........................Glück
Für mich wird das Jahr 2007 wohl immer eine Kombination aus tiefstem Kummer und größtem Glück sein.
Es war heiß und kalt, schwarz und weiß, dunkel und hell, kalt und warm, sauer und süß, kurz: es war unbeschreiblich.
Geblieben ist nur die Erinnerung an das zweite Halbjahr.
.....es war schön
.....es war Glück
.....und die letzten drei Tage des Jahres waren die schönsten überhaupt.
Und ich glaube fest daran, dass es in 2008 weiter aufwärts geht. Noch weiter, immer weiter, denn
ES MUSS NOCH MEHR ALS ALLES GEBEN!
Punkt
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635 x angeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
In den letzten drei Tagen des alten Jahres, aber auch in den ersten Tagen des neuen Jahres.
Und ich kann nicht darüber schreiben, ich kann auch nicht wirklich darüber reden, ich habe zu viel Angst etwas kaputt zumachen, was ich mir mehr wünsche als alles auf der Welt.
"Beschrei es nicht" sagte meine abergläubische Oma immer. Nicht meine Großmutter, die war Rationalist, aber ich hatte ja auch eine Oma und die glaubte an alles Unfassbare.
Ich dachte immer, ich bin auch Rationalist, aber wenn plötzlich etwas Unfassbares geschieht, dann beginnt man zu zweifeln, ob die Welt wirklich so rational zu erfassen ist, wie man immer meinte.
Also warte ich lieber schweigend ab.
Dabei fällt es so schwer, ich möchte eigentlich schon jetzt tanzen und singen und mein Glück mit allen teilen. Aber es ist noch nicht sicher, noch fehlt zu viel, um damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Grade hier liegt die Gefahr, und deshalb ziehe ich mir vorsichtshalber die Decke über den Kopf und warte ab.
Außerdem bin ich Rationalist und werde es nicht beschreien.
Um an etwas anderes zu denken, ist aber auch grade kein Platz, weder im Kopf und schon gar nicht im Bauch.
Und deshalb kann ich auch nichts schreiben - denn es gibt sonst nichts, was ich auch nur halbwegs sinnvoll in nach Buchstaben sortierten Wörtern hier schreiben könnte.
Aber morgen beginnt der Alltag wieder, da werde ich im Kopf zwangsläufig eine kleine Nische für die Erledigung des Alltagskrams freiräumen müssen, vielleicht klappt das dann auch mit dem
Bis dahin bleiben mir diesmal keine Punkte, sondern nur viele kleine
Sternchen
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Ich mag auch nicht mehr, langsam aber sicher hängt mir dieser Kram ganz unendlich zum Hals raus und den Typen, der heute auch nach einer Viertelstunde noch immer nicht begiffen hatte, dass Eigenkapital nicht auf dem Konto liegt und ein Unternehmen trotz hoher Rücklagen massive Liquiditätsprobleme haben kann, den habe ich wohl etwas bösartig angemacht, aber kann ich was dafür, wenn es nur zwei Möglichkeiten gibt, die seine Fehlleistung erklären, nämlich entweder ein IQ von weniger als Knäckebrot oder eine klare Verwechslung der Studienbücher - Diplom-Müllmann studiert man woanders.
Und nein, nix Weihnachtsfrieden, nur weil ICH Urlaub habe, gilt das noch lange nicht für die Studenten. Die schreiben im März Klausur und wenn da noch nicht mal die Grundkenntnisse aus dem Propädeutikkurs sitzen, dann wird es mal langsam Zeit, dass sie aufwachen.
Aber jammern, dass es viel zu viel Stoff ist, das können sie fließend. Kein Wunder, dass es viel Stoff ist, einige müssen ja selbst das kleine Einmaleins noch wiederholen.
Und wer beim Ausrechnen von Prozentsätzen noch immer brav 'x100' in den Rechner tippt, der hat auch das Ziel verfehlt.
Ne, es wird wirklich Zeit, dass ich mich auf meine Kernkompetenzen besinne und aktuell sehe ich die unbedingt in lange ausschlafen, noch mehr Plätzchen backen und so schnell es geht auf meine Insel fahren, bevor ich hier noch einen Studenten per Stromschlag durchs Telefon ermorde, weil die ja hemmungslos hier weiteranrufen, wenn sie mal wieder an einer Übungsaufgabe hängen und "einfach nicht weiterkommen". Jungs, ihr seid in der ERWACHSENENBILDUNG und nicht im Kindergarten, schon mal was von Fachbüchern und nachlesen gehört?
Ich gehe jetzt erst mal in die Grundschule und lasse mir von der Lehrerin des Minis seine neuesten Schandtaten berichten, er war vorhin auffällig kusch, da wird mich wohl wieder einiges erwarten.
Passt ja gut zu meiner aktuellen Stimmung.
Also auffi,
hier vorher nur noch einen
Punkt
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602 x angeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
Dafür habe ich Größerigkeiten entschieden und in der Gesellschafterversammlung gestern endlich öffentlich klargestellt, dass auf Dauer mit mir nicht mehr zu rechnen ist, dass ich zum Sommer hin endgültig aussteigen werde, dass ich den Posten als Zweitgeschäftsführer deshalb nicht annehme, dass ich aber meine Geschäftsanteile behalte und hoffe, dass der Laden auch weiter so viel Überschuss macht, dass ich auch ohne mitzuarbeiten davon profitieren kann, damit ich im Sommer genau die Halbtagsstelle annehmen kann, die ich mir wünsche, obwohl ich woanders deutlich mehr verdienen könnte.
Kadong! - es folgte betroffenes Schweigen mit anschließend deutlich bekundetem Verständnis.
Ja, alle können es verstehen, jeder wundert sich überhaupt, weshalb ich bisher durchgehalten habe und keiner ist mir böse. Im Gegenteil, ich habe die Zusicherung des Geschäftsführers, dass ich mich auf seine Unterstützung verlassen kann, er wird dafür sorgen, dass ich einen Mindestbetrag über Einzelabrechnung bekomme und so habe ich nun erfolgreich den Schritt getan, vor dem ich mich seit Wochen fürchtete.
Aber es fühlt sich gut an. Befreit und gleichzeitig zuversichtlich blicke ich nach vorne.
Es bewegt sich etwas. ICH habe etwas bewegt und es wird weitergehen.
Was auch immer passiert, wirklich abstürzen kann ich gar nicht.
Vielleicht klappt nicht alles so, wie ich es mir wünsche, aber noch habe ich tiefstes Vertrauen, dass alles gut wird.
Und ich werde es weiter voran treiben, das erste Mal in meinem Leben werde ich für meine eigenen Interessen kämpfen, ich werde nicht aufgeben und ich werde nicht weglaufen.
Die schwierigste Stelle, meinen eigenen Stolz, den habe ich schon überwunden. Ich habe zugegeben, dass ich Hilfe brauche, dass ich vieles nicht alleine regeln kann, dass ich auf Unterstützung von Menschen angewiesen bin, die ich verlassen werde.
Und es geht. Da werde ich auch den Rest des Lebens in Griff kriegen, so oder so. Denn so tief fallen wie das Loch war, aus dem ich komme, kann ich gar nicht mehr. Was auch immer passieren wird, die erste Ebene habe ich schon mal gesichert und damit einen Großteil meiner Ängste besiegt.
Jetzt muss ich das erstmal sacken lassen - und nächstes Jahr gehe ich dann den zweiten Teil an.
Punkt
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