Freitag, 23. November 2007
Kleiderprobleme
Dass man den Schrank voll Klamotten hat, aber trotzdem nie das Richtige zum Anziehen, geht wohl jedem so. Mein Spezialproblem ist, dass mir bewusst ist, dass ich einen SEHR großen und gut gefüllten Kleiderschrank habe, (halt ein ganzes Zimmer voll Regale und Stangen, nennt sich "begehbarer Kleiderschrank"), aber irgendwie immer bei denselben Sachen lande und deshalb heute fest beschlossen habe, endlich mal den neuen Hosenanzug anzuziehen, über den ich mich beim Kauf so gefreut, den ich aber trotzdem noch nie anhatte.
Hosenanzug ist ja schon ganz schön viel bekleidet, Hose und Jacke stehen damit bereits fest, fehlt nur noch Oberteil und Schuhe.
Schuhe hatte ich einigermaßen schnell gefunden, da kamen wenn überhaupt maximal 6 Paar infrage, das Problem war fix gelöst.
Aber welches Oberteil?
Ich stand mit Hose, Schuhen und BH bekleidet in meinem Kleiderschrank und probierte an. Oberteile habe ich leider entsetzlich viele, so dass ich nach 40 Minuten zwar immerhin schon 25 verschiedene verworfen, das richtige aber immer noch nicht gefunden hatte, als der Postbote schellte und ich nur hektisch nach dem obersten Teil aus dem Stapel, der für die Altkleidersammlung bereit lag, griff und es überstreifend zur Tür eilte.
Auf dem Rückweg kam ich an dem Stapel Bügelwäsche vorbei und erhaschte auch gleichzeitig einen Blick in den Spiegel. Hey, cool, das Top ist ja absolut perfekt und wenn ich jetzt noch die schwarze Bluse bügele...
Kein Wunder, dass ich in meinem Kleiderschrank nichts finde, wenn die einzige wahren Sachen entweder bereits aussortiert waren oder noch nicht gebügelt.

Jetzt muss ich mich nur noch für die passenden Ohrringe entscheiden.....

Und in einer Stunde ist Abfahrt, das gibt eine echte Punktlandung.

Teufel, was freue ich mich schon.

einfach noch mehr Sternchen für diesen Tag
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Montag, 19. November 2007
Ängste
Das ist schon witzig mit den Ängsten, die man so entwickelt und sich dann auch noch einbildet, die hätte man nur ganz alleine und der Rest der Welt ist locker, selbstbewusst, erfolgreich, beliebt und gesellschaftlich gefestigt.

Am Wochenende war Abiturtreffen. Silbernes Abiturtreffen genauer gesagt. Und da wir nach der eigentlichen Abiturfeier nur einmal, fünf Jahre später, ein Abiturtreffen hatten, habe ich bis auf zwei Ausnahmen alle ehemaligen Mitschüler die letzten 20 Jahre nicht gesehen.

Gewarnt worden war ich, dass es ernüchternd wäre, weil man so viele alte Leute trifft und dass ich da mal nicht zu viele Hoffnungen reinsetzen solle, die alten Zeiten seien vorbei und ließen sich auch nicht mehr beschwören.

Es war aber ganz anders.
Alte Leute waren nur ganz wenige da (höchst erstaunlich, aber grade die Frauen waren überwiegend noch sehr attraktiv, ich habe maximal zwei klassische Muttertiere geortet und über Kinder wurde so gut wie gar nicht geredet, nur die Männer, die waren einige schon recht dick geworden, aber das waren ja zum Glück halt auch nur Männer) und die alten Zeiten wollte ich mal ganz sicher nicht beschwören, denn die neuen gefielen mir eindeutig besser.
Von 150 Abiturienten sind immerhin 108 zu diesem Treffen gekommen, einige teilweise aus Übersee extra eingeflogen, ge- oder auch nur erkannt habe ich kaum jemanden, aber so ging es wohl den meisten und so entstand sehr schnell eine Atmosphäre, der gemeinsam vertrauten Fremdheit und es entwickelten sich die interessantesten Gespräche.

Man tauschte gemeinsam Jugenerinnerungen aus und das war ein echter Austausch: Hier hast du meine, ich bekomme dafür deine, das ist ja interessant, die sind ja ganz anders.

Denn plötzlich outeten sich viele, in wen sie früher verliebt gewesen wären und dass der oder die ihn oder sie nie beachtet hätte, man erzählte sich gegenseitig, wie und was man vom jeweils anderen noch erinnerte, welche Wünsche, Hoffnungen, Sehnsüchte man früher hatte - und ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus.

Ich bin in Me*erbusch zur Schule gegangen - dem Schickimickivillenvorort von D*dorf, leider hatte ich die falschen Eltern. Mein Vater war "nur" Lehrer und statt einem Haus in M*busch, hatten wir ein Haus auf Borkum, aber das war ja nur für die Ferien und um es zu finanzieren, mussten wir es auch noch an Gäste vermieten, zu Hause wohnten wir in einer engen Etagenwohnung. Geld war immer knapp und meine Kleidung entsprach nie dem Gruppendurchschnitt. Ich fühlte mich deshalb immer als Außenseiter, hatte ständig Sorge, dass mich die anderen nicht mögen, dass ich zu aufdringlich bin, dass ich was falsch mache, eben dass ich schlicht nicht dazugehöre. Und schön war ich auch nicht. Nur viel zu groß und klapperdürr. Dazu auch noch Sommersprossen, keine Kurven und langweilige Haare. Dafür aber meist gute Noten in der Schule, was mir ein zusätzliches Streberimage verschaffte, wie ich stets befürchtete, so dass ich mich vorsätzlich gerne sehr uninteressiert gab.

Meinen ersten richtigen Freund hatte ich mit 16, lange Zeit habe ich aber vermutet, dass er mehr an meinen Lateinhausaufgaben als an mir interessiert war.

Viele Freunde hatte ich während meiner Schulzeit auch nicht. Nur eine wirklich gute Freundin, mit der konnte ich alles bereden und wir waren ständig zusammen, zu einer festen Clique habe ich mich aber nie zugehörig gefühlt.

25 Jahre später treffe ich nun die Menschen wieder, mit denen ich 9 Jahre meines Lebens verbracht habe und erfahre erstmals, dass ich wohl gar kein Außenseiter war. Der Junge, den ich immer so bewundert habe, erzählt mir fröhlich, wie toll er mich gefunden hätte, aber ich wäre ja unerreichbar für ihn gewesen. Die Mädchen, zu deren Clique ich so gern gehört hätte, erzählten mir, wie neidisch sie auf meine Leichtigkeit in Punkto Schulleistungen gewesen wären und wie oft sie sich gewünscht hätten, sie wären mit mir befreundet, damit ich ihnen hätte helfen können. Mein glänzendstes Schönheitsidol der damaligen Zeit, das Mädchen mit den reichsten Eltern, den schicksten Klamotten, den schönsten Locken und der tollsten Figur erzählte mir, wie viele Ideen sie bei mir abgeguckt hätte, weil sie es so toll fand, dass ich nie die Sachen trug, die die anderen auch alle hatten, (kein Wunder, die konnte ich mir ja auch nicht leisten) und überhaupt konnten sich deutlich mehr Leute an mich erinnern als ich mich an sie.
Ein Mädchen erzählte, wie sehr sie sich immer geschämt hatte, weil sie ständig auf der Kippe stand, was die Versetzung anging, eine andere hat ewig versucht zu vertuschen, dass ihre Eltern sich getrennt hatten, eine dritte hatte dicke Komplexe wegen ihrer Pickel und wieder andere genierten sich ob ihrer reichen Eltern, weil sie das alles viel zu protzig fanden.

Wie bescheuert kann man eigentlich sein? All meine Ängste waren überflüssig und eingebildet, im Gegenteil, die anderen hatten eher Angst vor mir und trauten sich nicht, mir lästig zu werden, weil ich doch "so cool" war. ICH und COOL????? Ich lach mich weg. Ich sitze daheim in meinem Zimmerchen und beneide die anderen um ihr lässiges Selbstbewusstsein und denen ging es genau andersrum?
Alle hatten sie ihre Komplexe, Probleme, Sorgen und Ängste und nur ich dachte, mir ganz allein geht es so. Ich bin schon eine ziemlich dämlich ignorante Kuh.

Nachdenklich machte mich deshalb die oft geäußerte Bemerkung "Na, Du hast Dich ja wirklich gar nicht verändert."
Bin ich etwa immer noch so - geht es mir immer noch genauso?
Ja, ich habe immer noch Angst, dass ich anderen lästig fallen könnte, dass ich als aufdringlich und nervig wahrgenommen werde. Sehe überall feste Cliquen und traue mich nicht, mich einfach dazuzustellen.
Je attraktiver jemand auf Anhieb auf mich wirkt, umso mehr Sorge habe ich, dass er grade weil er so attraktiv ist, ja auch sehr beliebt sein muss und schon längst genug Freunde hat, und die sind garantiert alle besser als ich und schöner und klüger und netter und, ach überhaupter eben.
Nachher laufe ich da nur als gedultetes fünftes Rad am Wagen mit und nein, dann lieber besser gleich gar nicht.
Und die anderen können ja auch alle immer mehr als ich.
Die wissen viel mehr über Politik und Geographie, haben Ahnung von Kunst, Musik und Film, kennen die neuesten Bücher, die angesagtesten Kneipen und kleiden sich grundsätzlich schick, elegant oder lässig, auf alle Fälle mit viel Stil.
Hier in KBD schreiben alle viel tollere Texte als ich, haben grundsätzlich witzigere Ideen, liefern schlagfertige Kommentare in zahllosen blogs ab.......

- und mir fällt auf, wie bescheuert ich bin.

Ich glaube, ich sollte mal langsam Schluss machen, mit diesen überflüssigen Komplexen. Mein Gejammer klingt verdächtig nach fishing for compliments, dabei ist es das gar nicht.
Es ist einfach nur eine tiefsitzende Meise, die ich als liebgewonnenes Kindheitstrauma immer noch mit mir rumschleppe, aber heilen kann ich mich nur selber, niemand anderes.
Therapie für heute: In fünf fremden blogs kommentieren und dabei als Mantra vor mich hinmurmeln:
"Nein, die finden dich nicht blöd, die freuen sich über jeden Kommentar. Nein, die finden dich nicht blöd, die freuen sich über jeden Kommentar. Nein, die finden dich nicht blöd, die freuen sich über jeden Kommentar. Nein, die finden dich nicht blöd, die freuen sich über jeden Kommentar."

Punkt

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Dienstag, 13. November 2007
am Wochenende gründlich mit Schwester ausgesprochen: Wir sind uns jetzt einig, dass wir künftig jeden Kontakt vermeiden.

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für heute Abend Bruder samt Schwägerin zum Essen eingeladen, die Fronten in der Familie müssen geklärt werden.

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beschlossen, Bruder positiv zu beeindrucken. Werde aufwändiges Fünf-Gänge-Menu präsentieren und damit punkten, dass Schwester, obwohl Übermutter und Superhausfrau, nur Tiefkühlgerichte und Nudelaufläufe kochen kann.

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wichtige Akten bereits dekorativ auf dem Schreibtisch verteilt, fast vergessen, auf der obersten den Staub wegzuwischen.

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Kinder angewiesen, ihre Zimmer aufzuräumen und saubere Kleidung bereitzuhalten, um pünktlich um 18.30h gewaschen und umgezogen zum Dinner anzutreten.

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Mutter angerufen und bestätigt, dass Restfamilie perfekt harmoniert. Versprochen, nicht zu streiten. Unfähig, ihre Depressionen zu bedauern. SIE hat diese Giftspritze von Schwester produziert und SIE wohnt mit der in einem Haus.
Soll sie mit ihr klarkommen, ich bin raus.

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doppelt promovierten Kollegen (wie kann sich jemand nur mit: "hier ist Dr.Dr. Müllermeier" am Telefon melden?, muss ein Idiot sein) kurzerhand abgefertigt und mein Konzept durchgesetzt.
Wenn jetzt noch das Soufflé aufgeht, war das ein erfoglreicher Tag.

Vorsichtshalber jetzt schon mal ein
Punkt

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Freitag, 9. November 2007
Alfabettisierungsvirus
Im Moment scheinen ja wieder mal Unmengen von Grippeviren auf der Durchreise zu sein - um mich herum schnieft, rotzt und krächzt es nur so, dass ich mich schon fast ausgegrenzt fühle, so ohne hör- und vor allem sichtbare Krankheit.
Gestern stellte ich dann aber fest, dass mich wohl doch ein Virus erwischt hat, anders kann ich mir meinen plötzlichen Verlust jeglicher Ottograviehfähigkeiten nicht erklären.
Alle Texte, die ich seit gestern schreibe, wimmeln nur so von Fehlern, kombiniert mit einem Totalausfall der persönlichen Korrekturkontrolle führt das zu ziemlich peinlichen Ergebnissen, die leider auch größtenteils schon abgeschickt wurden.

Heute morgen übergab ich der Mittleren ein 30x kopiertes Elternrundschreiben, das sie bitte in ihrer Klasse verteilen möge, als sie es durchlas, fand sie vier Fehler.
Das wäre der Obergau gewesen, denn nicht nur ist die Klassenlehrerin auch die Deutschlehrerin, sondern ich gehöre ansonsten auch zu den vördersten Lästerern, was schwächelnde Rechtschreibung bei Kindern und Eltern angeht.

Dieser Virus zwingt mich wirklich ins Bett - oder besser ins "Alfabett", besser also ich höre das Schreiben auf, bis der Virus auskuriert ist und nicht mehr ganz so viel Rotze produziert.

solange tröpfen edit: Ich glaub's ja nicht, ich hatte doch so gründlich Korrektur gelesen, der Virus ist wahrhaft hartnäckig tröpfeön hier nur die Pünktchen...
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Montag, 5. November 2007
Ordnung
ist das halbe Leben, also dachte ich, wenigstens diesen Teil des Lebens kann ich ja mal versuchen in Griff zu kriegen und habe mich deshalb den drei Kisten mit unsortierten, privaten Belegen zugewendet, die langsam begannen überzuquellen. Alternativ hätte ich sonst eine vierte Kiste aufstellen müssen...

An der Anzahl der gesammelten Gehaltsabrechnungen kann ich immer ganz gut erkennen, wann ich diese Kisten das letzte Mal durchsortiert habe, und tja, ähem, erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht, war nicht grade eben noch Oktober? Ich meine, Oktober 2006?......

Diesmal habe ich aber beschlossen, es wirklich gründlich zu machen und auch endlich mal die Dinge in Angriff zu nehmen, die schon seit ganz langer Zeit hätten geordnet werden sollen.
Wenn man das dann einmal angeht, fällt man in einen richtigen Rausch. In diesem Fall war es ein Kündigungs- und Schredderrausch.
Gekündigt habe ich bisher drei Mitgliedschaften in den diversesten Fördervereinen von Kindergärten und Grundschulen, die keines der Kinder mehr besucht, alles rund um den Hund (der ist ja auch erst seit vier Monaten tot) und rein prophylaktisch alle laufenden Abos von Handys und Zeitschriften, so verpasse ich keine Frist und kann bei Auslaufen des Vertrages sofort mit Prämie neu werben.

Geschreddert habe ich all die Vorgänge, die endgültig abgeschlossen sind, zu viel Papier belastet nur und so ein Schredder kann süchtig machen.

Ablage

das ist einer von fünf Abfalleimern, die ich mit Papier gefüllt habe, wenn ich mich aber jetzt so umgucke, finde ich sicher noch mehr.
Was für eine angenehm schnelle Methode der Ablage.
So macht das Spaß.
Die Woche geht gut los.

und
Punkt.

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Montag, 29. Oktober 2007
Kummer
Es tut weh, zuzusehen, wie er leidet.
Täglich wird ihm bewusster, wie ihm sein altes Leben unter den Fingern wegflutscht und was er grade dabei ist zu verlieren.
Zu spät bemerkt er, dass die Dinge, die er für selbstverständlich hielt, eben doch nicht so selbstverständlich sind, dass die Menschen in seiner Umgebung tatsächlich Menschen sind, mit eigener Persönlichkeit, eigenen Ansprüchen und eigenen Rechten.
Jetzt versucht er zu retten, was nicht mehr zu retten ist, versucht zu kitten, was längst völlig zersplittert ist. Gleichzeitig zerschlägt er aber auch immer wieder neues Porzellan, was ihn erst aggressiv, anschließend dann sehr depressiv macht. Er will es nicht und doch passiert es ihm, er ist halt so.

Er klagt sich an und weiß doch, dass er sich nicht ändern wird, er klagt mich an und weiß doch, dass ich mich nicht mehr ändern will.
Er klammert sich an die Kinder, die vor Schreck zurückweichen.
Er macht Geschenke und Komplimente, ist liebevoll, aufmerksam und sehr bemüht.
Ich stehe daneben und weiß, ich kann ihm nicht helfen. Jede freundliche Geste würde nur Hoffnungen wecken, die keine Zukunft haben. Ich weise ihn zurück und sehe, wie er unter den Schlägen zusammenzuckt. Er bettelt um Liebe und ich wende mich ab.
Ich will ihm nicht wehtun, ich sehe aber auch keinen anderen Weg, wenn ich mich nicht selber völlig aufgeben will.
Der Preis für die eigene Freiheit ist hoch, das wusste ich vorher, jetzt muss ich noch lernen, mit meinem schlechten Gewissen zu leben.

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Montag, 15. Oktober 2007
Schreibe mir, was du bist
Natürlich beginnt mit einem neuen blog kein neues Leben, es ist aber auch ein Zeichen, dass ich nun tatsächlich bereit bin, einige Dinge komplett neu zu überdenken, neue Gewohnheiten annehme, neue Perspektiven zulasse und vor allem eine Chance habe, die Weichen neu zu stellen.

An die ungewohnte Anonymität muss ich mich erst noch gewöhnen, das wird am Anfang sicherlich etwas holperig sein. Es fühlt sich aber schon enorm gut an und ausgesprochen befreit.

Ob ich es schaffen werde, nun endlich das blog zu führen, das ich mir ganz insgeheim schon immer gewünscht habe?
Wo ich niemandem mehr etwas beweisen muss, wo ich genauso gut lustig, albern, provokativ, aggressiv, abgedreht, überkandidelt, frech und selbstbewusst sein kann, wie aber auch ängstlich, zaudernd, zögernd, besinnlich, jammerig, unglücklich, verletzt und niedergeschlagen?

Denn ich bin das alles und wahrscheinlich noch viel mehr.
Im Moment entdecke ich grade fast täglich neue Seiten an mir, die mich immer wieder in tiefes Staunen versetzen.

Gefühle? - Ob ich es schaffen werde, meine Gefühle zuzulassen und zu akzeptieren, dass sie oft unsortiert und widersprüchlich daherkommen?
Wünsche? - Muss ich sie filtern oder darf ich auch unmoralische, selbstsüchtige und ausgrenzende Wünsche haben?
Überzeugungen? - Endlich ohne Rücksichtnahme darf es jeden Tag eine andere sein.
denn Ziele? - Verfolge ich hier an dieser Stelle gar keine. Hier muss ich eben niemandem etwas beweisen, dass muss ich im anderen Leben schon ausreichend, hier darf ich sogar komplett versagen, wie auch immer das definiert sein mag.

Kein stringentes Verhalten, keine geheuchelte Akzeptanz, keine geübte Souveränität, sondern einfach nur Momentaufnahmen, die weder ein falsches noch ein richtiges Bild ergeben werden, nur zufällige Komponenten einer gelebten Unwirklichkeit.

Befindlichkeiten und Meinungen, Fundstücke, Albereien und Philosophien. Musik, Bilder und Kochrezepte.
Kein Konzept und kein Plan, keine Erwartungen und keine Ziele, einfach nur so vor mich hinbloggen.

Ich glaube das wird genau richtig.

Um selber aber mal zu testen, ob ich mich wirklich verändert habe, habe ich hier mal einen graphologischen Test wiederholt, den ich vor Monaten schon mal gemacht habe.
Das Ergebnis ist immer noch fast dasselbe - nur der Schlusssatz ist neu - und brachte mich fürchterlich zum Lachen......
Die Deutung der Handschrift brachte folgendes Ergebnis:

Lachkatze ist selbstbewusst und bereit,
ihre Stärken auch anderen zu zeigen.
Sie ist locker und großzügig.

Lachkatze gibt sich sehr beherrscht bzw. diszipliniert
und besitzt einen ausgeprägten Ordnungssinn.

Sie ist sinnlich, warmherzig, gemütlich und phantasievoll.
Im Großen und Ganzen wirkt sie gelassen bis uninteressiert,
wenn sie aber von einer Sache überzeugt ist, überrascht sie
ihre Umwelt durch ihr überschwängliches und begeisterungsfähiges Auftreten.

Sie ist lebhaft und kontaktfreudig.
Mit viel Verständnis für die Belange anderer.

Sie versucht, die eigene Meinung durchzusetzen.
Wenn sie etwas besser weiß als andere, muss sie es ihnen auch unbedingt mitteilen.

Lachkatze ist anderen Menschen gegenüber immer offen und aufgeschlossen.
Der Umgang mit Menschen macht ihr Spaß,
der ideale Arbeitsplatz ist da, wo sie mit anderen Menschen zu tun hat.

Lachkatze legt sehr viel Wert darauf, dass sie von der Umwelt ernst genommen wird.
Privat- und Berufsleben trennt sie sehr stark voneinander.
Da bleibt doch nur noch der
Punkt.
Oder?

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