Montag, 26. Mai 2008
Spruch der Woche
Der Mini kam eben mit einer 2 im Heimatkundetest nach Hause. Es war kein Fehler angestrichen, bei drei Fragen hatte er allerdings gar nichts hingeschrieben.
Stolz knallte er mir das Heft auf den Tisch und meinte dazu:
"Guck mal, alles richtig - und das, was ich nicht wusste, habe ich einfach für mich behalten."

Auch eine Strategie, sich als Genie zu fühlen....

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Dienstag, 20. Mai 2008
Lateinvokabeln
Ich werf mich hier grade weg vor Lachen: Der Mini fragt die 13jährige Lateinvokabeln ab.

Mini: demum
C: erstens
Mini: falsch
C: gar nicht, das hatten wir eben schon mal
Mini: da hieß das aber auch nicht erstens
C: wohl
Mini: Wer weiß hier, wie das heißt, du oder ich?
C (genervt): Was heißt es denn?
Mini: ERST - ohne ens

und so geht das in einer Tour. Über jede Vokabel wird diskutiert und dauernd gibt er seine klugen Bemerkungen dazu ab.

Mini: fugo
C: Kugelfisch
Mini: Häää? Das ist doch ein Verb, du Doof.
C: Fugo ist aber auch ein Kugelfisch, und giftig.
Mini: Aber Fische sind keine Verben und fugo ist ein Verb, steht hier.
C: dann heißt es eben, hmmm, ich......, hmmm,
Mini: Na? Was denn jetzt? Weißt es oder nicht?
C: Ja, jetzt weiß ich: verjagen!
Mini: Falsch.
C: Doch, fugare heißt verjagen, in die Flucht schlagen.
Mini: Ich habe aber nach "fugOOOO" gefragt
C: Dann schlage ich eben dich in die Flucht.
Mini: Dann sag das auch richtig, ich mache jetzt ein Kreuz.
C: Du machst kein Kreuz, ich hab das gewusst.
Mini: Aber nur, weil ich Dir geholfen habe, ein halbes Kreuz gibt das aber bestimmt.

Man kann diese Situation schriftlich gar nicht passend wiedergeben, wenn man sich aber vorstellt, dass der Mini erst in der 4. Klasse ist und C. in der 9., dann wird die Komik des Ganzen vielleicht etwas nachvollziehbarer, denn so ein altkluger Mini-Lehrer ist einfach zum Schreien.
Warum bin ich nicht schon früher auf die Idee gekommen, den dafür einzuspannen, so kann er seine weisen Sprüche volles Rohr ausleben und beide profitieren davon. Und sein künftiger Lateinlehrer wird sich maßlos wundern, welch seltsame Vokabelauswahl der Stöpsel schon drauf hat, der kann ja nicht wissen, dass der Mini nur die Vokabeln der 9. Klasse kennt....

Abschluss der Lernaktion:
C: Hey, willst du heute bei mir schlafen?
Mini: Aber dann pups mich nicht wieder voll.
C: Ich pups doch gar nicht.
Mini: Wohl, das letzte Mal musste ich mich am Morgen waschen, weil Mama gesagt hat, ich stinke.

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Montag, 21. Januar 2008
Der Mini und das Zeugnis
Aus gegebenem Anlass:



Was soll ich zu diesem Zeugnis noch sagen? Alle Hauptfächer gut-sehr gut, Sport, Religion und Kunst ausreichend-befriedigend, Kopfnoten: immerhin ein gut bei "Selbständigkeit", über den Rest breiten wir besser den Mantel des Schweigens, es war aber wenig befriedigend....

Dem Mini bleibt wohl wirklich bloß, Poet zu werden, die Ähnlichkeiten mit André Heller sind ja schon beim Vater kaum zu übersehen, der Mini kultiviert die Exzentrik endgültig. Er benützt die Sprache schon jetzt wie ein Federbrett, leider finden seine Lehrer das überhaupt nicht komisch.
Und ich stehe in dem Zielkonflikt, dass ich ihn in vielen Dingen so gut verstehen kann, gleichzeitig aber genau weiß, dass er gut beraten ist, wenn er lernt, sich im Moment noch eher mal unterzuordnen.

Scheiss Heller.............


phhhffft, und
Punkt
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Dienstag, 8. Januar 2008
Der Mini mal wieder
Weiah - was mache ich nur mit so einem Kind?
Heute in der großen Pause um viertel vor Zehn ein aufgeregter Anruf der ansonsten sehr gelassenen und durchaus verständnisvollen, trotzdem aber durchsetzungsstarken Lehrerin des Viertklässlers.
Sie müsse mich unbedingt sprechen, morgen vor der Schule, um 7.45h, aber der Mini hätte da was geschrieben, also das könne sie so einfach nicht im Raum stehen lassen.

Mir schwante natürlich mal wieder nix Gutes - und als Monsieur Monster nach Hause kam, wurde er auch sofort gezwungen, schon mal zu beichten, was er denn nun schon wieder angestellt hätte.

Sein Blick war voller Empörung als er sagte, er verstände das alles nicht, ich hätte immer gesagt, man dürfe ruhig eine gegenteilige Meinung haben, wenn man die sauber begründet. Und als Hausaufgabe hätten sie aufgehabt, einen Aufsatz über die Juden zu schreiben.
Den Rest kann man sich jetzt schon fast denken, oder?
Sein Aufsatz war das schrille Pamphlet eines überzeugten Antisemiten.....
Befragt, wie er denn auf so einen Stuss käme, antwortete er, das hätte er im Internet gefunden und er wollte lieber eine eigene Meinung haben als die, die alle haben.
Ähem, ja, aber, weißt Du denn überhaupt, was Du da geschrieben hast?
Nö, natürlich hat er keinen Schimmer was Juden überhaupt sind, wahrscheinlich stellt er sich darunter irgendein seltsames Tier vor, dass durch eine genetische Spontanmutation entstanden ist und deshalb heute fast ausgestorben, er zumindest hat ja noch keinen getroffen.

Wir haben hier jetzt drei Stunden intensiven Geschichtsunterricht hinter uns, ich befürchte allerdings, dass ich ihn damit auch überfordert habe, weil ich seinem Gesicht schon ansehen konnte, dass er sich überhaupt nicht vorstellen kann, dass es sowas wie einen "Hitler" überhaupt je gegeben hat, auf alle Fälle kann er sich nicht vorstellen, dass dem so viele Menschen gefolgt sind. Denn:
"Mama, das verstehe ich einfach nicht, der sieht doch schon aus wie ein Idiot, da macht man doch nicht, was der will."
Den Weihnachtsmann hat er mir ja auch nie abgekauft.

Und was mache ich nu?
Auf alle Fälle habe ich ihn jetzt zu einem dreiseitigen Aufsatz im Erörterungsstil gezwungen - er darf seine Thesen gerne versuchen zu halten, blöderweise klappt das nicht mehr, seitdem er wenigstens begriffen hat, dass Juden ganz normale Menschen sind und sein Unterschied zu einem Juden ungefähr so groß wie der zu einem Katholen. (War aber auch wieder ein Fehler, die überzeugte Katholenlästerei ist eines meiner Steckenpferde, schließlich bin ich in der protestantischen Diaspora aufgewachsen und habe früh gelernt, mich zu wehren........)

Mist, Mist, Mist - welcher Teufel hat mich geritten, als ich meinte, ich müsse meine Kinder zu kritisch denkenden Individualisten erziehen? Manchmal wären mir angepasste Meerschweinchen deutlich lieber.

Ich glaube, ich gehe mal gucken, was er jetzt wieder für einen Murks zusammenschreibt, nicht dass er die Gesamtsituation jetzt auch noch verschlimmbösert, in dem er gegen jüdische Katholiken zu Felde zieht.

Besser vorher einen
Punkt
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Dienstag, 20. November 2007
Amokläufer
Fasziniert haben die Kinder heute im Radio gehört, dass eine Schule in der Nachbarstadt wegen eines angekündigten Amoklaufes geschlossen bleibt. Am wenigsten beeindruckt war die Mittlere (die nimmt das Leben immer so wie es kommt), löffelte in aller Ruhe ihr Müsli weiter und meinte nur, dass für ihre Schule ein Amokläufer sein Kommen für den 12.12. angekündigt hätte. Der Große wurde aber sofort pragmatisch und begann zu überlegen, wie man diesen Amokläufer kontaktieren könne, um ihn zu bitten, seinen Amoklauf doch bitte auf den 26.11. vorzuziehen, denn da schriebe er Latein und fände es schon arg praktisch, wenn das ausfiele.

Der Mini hörte sich das noch eine Weile an und man sah, wie er grübelte. Dann fragte er nach, was genau ein Amokläufer sei und was der mache. So ganz angenehm war ihm das dann wohl doch nicht und er hakte noch mal nach, ob ein Amokläufer sich wirklich auch sicher selber erschießen müsse oder ob es nicht auch reicht, wenn nur die gesamte Schule....
Ich glaube, dieses Kind sollte ich ganz unbedingt von allen Feuerwerkskörpern und anderen explosiven Körpern fernhalten.

Weiah, besser schnell ein Punkt

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Montag, 12. November 2007
Ehe
Der Mini geht seit diesem Schuljahr auf eine katholische Grundschule und dort werden evangelische Kinder nur genommen, wenn sie sich bereit erklären, auch am katholischen Religionsunterricht teilzunehmen.
Heute haben sie dort wohl das Zölibat besprochen, was den Mini schwer nachdenklich machte.
~~"Mama, stimmt dass, das katholische Priester nicht heiraten müssen?"
~~"Naja, `müssen` ist so nicht richtig, sie DÜRFEN nicht."
~~"Ja, aber wenn sie nicht dürfen, heißt das doch auch, dass sie nicht müssen, oder?"
~~"Hmmm, wenn du das so siehst."
~~"Also, das finde ich unfair. Warum muss man erst katholischer Priester werden, um von der Ehe befreit zu sein?"

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Montag, 5. November 2007
Der Rauhhaardackel
Die Patentante vom Mini hat einen Rauhhaardackel, der 'ne Meise hat.
Nicht, dass es etwas besonderes ist, wenn ein Rauhhaardackel eine Meise hat, aber dieser Dackel hat eine derart ausgeprägte Meise, genaugenommen eine Ballmeise, dass es selbst für einen Rauhhaardackel schon auffällig ist.
Der würde nämlich, ginge es nach ihm, 7x24h die Woche Ball spielen.
Leider kann er das nicht alleine, dann könnte man ihn ja noch irgendwie gewähren lassen, nein, leider muss ihm irgendwer ständig diesen Ball werfen, was, wie man sich unschwer vorstellen kann, für die Menschen in des Dackels Umgebung eine eher ermüdende Tätigkeit ist.
Daher kommt besagte Patentante regelmäßig mal für ein Wochenende bei uns zu Besuch, hier sind genug Kinder, um den Dackel bei Laune zu halten.

Diesen Sommer waren Tante und Hund also auch ein langes Wochenende hier zu Besuch und weil so schönes Wetter war, saßen wir den ganzen Tag auf der Terrasse und haben familiengefeiert. Die Kinder bespielten derweil den Dackel, was draußen wunderbar geht, denn schließlich steht am Wochenende der gesamte Riesenparkplatz als Dackelballspielwiese-asphalt zur Verfügung. Blöderweise aber eben wirklich Asphalt und keine Wiese, eine Problematik, deren Folgen erst am Abend sichtbar wurden. Am Nachmittag kicherten wir noch alle über das verrückte Vieh, weil er begann, seltsame Startgeräusche zu machen, wenn der Ball wieder geworfen wurde. Er hörte sich an wie ein Flugzeug, das die Turbinen aufheulen lässt und quietschte ganz seltsam auf den ersten 20 Metern jeder neuen Ballverfolgung, ließ in seiner rasenden Ballleidenschaft aber keinen Deut nach.
Als wir abends einpackten und die Tante den Dackel einfing, um ihn gegen seinen Willen vom Ball zu trennen, entdeckte sie den Grund für die seltsamen Startgeräusche: Er hatte sich alle vier Pfoten auf dem Asphalt bis aufs Fleisch wundgelaufen, aber selbstverständlich hätte er deshalb niemals einen Ball nicht verfolgt.

Neulich waren Tante und Dackel wieder mal zu Besuch und um die Pfoten des Tieres nicht erneut derart zu strapazieren, erteilte sie ein generelles Asphaltballspielverbot. Für Dackel und Kinder.
Drinnen kann man aber gar nicht so schön Bällchen werfen, weshalb die Kinder schnell die Lust verloren, was der Dackel nun wiederum gar nicht verstehen konnte und den Tag damit verbrachte, die Kinder anzujaulen.
Da kam der Mini auf eine geniale Idee: Er will dem Dackel einen Magneten ans Halsband binden und einen zweiten Magneten mit der Gegenseite nach außen an einem Ball befestigen. Dann muss man den Ball nur einmal werfen - und der Dackel ist für den Rest des Tages mit dem unlösbaren Problem des Balleinfangens beschäftigt.
Bisher scheiterte die praktische Umsetzung dieser Erfindung allerdings am Widerstand der Tante, die sich Sorgen um die geistige Gesundheit ihres Dackels macht.
Ich persönlich kann diese Sorge nicht teilen - noch durchgeknallter kann dieses Tier gar nicht werden.
Und deshalb habe ich heute mal zwei sehr, sehr starke Magnete gekauft und sie dem Mini gegeben.
Auf den nächsten Dackel-Tanten-Besuch freue ich mich jetzt schon.

Punkt.

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Montag, 29. Oktober 2007
Oh Mann,
Frau Petersilie schreibt wieder und ich mach hier einen auf melancholisch.
Ist ja schon gut, ich hör ja schon wieder auf.
Um sie weiter online zu halten, muss ich mir also fix eine lustige Geschichte ausdenken.
Monstergeschichten - die mag sie. Also, was war denn in letzter Zeit so mit dem Monster?
Ärger hat er gehabt, in der Schule, aber das ist ja nix Neues, das hat er ständig. Ihm seine altklugen Bemerkungen abzugewöhnen, wird wohl noch rund 60 Jahre dauern, spätestens dann gehen sie dafür als Altersweisheiten durch. Pech, für einen 9-jährigen, dass ihm noch niemand den elder statesman abnimmt, auch wenn er ihn immer wieder sehr überzeugend gibt.

Heute bspw. kam diese Erklärung: "Ja Mama, Du brauchst nicht zu fragen, ich habe wieder eine Pluskarte bekommen. Ich weiß doch jetzt, wie die Lehrerin funktioniert: Die will nicht, dass man einem Dummbatz einfach einen auf die Zwölf gibt und dann ist gut, die will die Schüler zu miesen Petzen erziehen.
Seitdem ich ihr jedesmal sage, dass der Kevin wieder nervt, kriege ich nur dafür schon eine Pluskarte. Heute hat der Kevin gar nicht genervt, das war ganz schön schwierig, denn erstmal dazu zu bringen, dass er doch nervt, aber dann hat es zum Glück geklappt und ich konnte es sagen und jetzt habe ich also meine Pluskarte."

Da bleibt einem doch nur noch der
Punkt.

oder?

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