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Donnerstag, 28. Februar 2008
Excel
lachkatze, 00:48h
Es gibt ja Leute, die finden excel toll. Die finden Computer überhaupt faszinierend. Weil sie aber nicht die Zeit haben, zu echten Nerds zu werden, weil sie z.B. ansonsten noch einer geldbringenden Arbeit nachgehen, beschäftigen sie sich nur in ihrer Freizeit mit dem PC, freuen sich dann aber wie die Schneekönige, wenn sie in echter Eigenforschung rausbekommen haben, wie man fremde, drahtlose Netzwerke nicht nur erkennt, sondern auch noch für sich nutzen kann (auch wenn man schon längst eine Telekom-Superflatrate hat, macht es trotzdem Spaß, ist ja schließlich für noch umsonster als umsonst, weil eben ja eigentlich irgendwie verboten oder geheim oder wie auch immer, auf alle Fälle technisch tricky und schon deshalb genial). Also, die freuen sich über jedes geknackte Drahtlosnetzwerk und wenn grad kein neues auf dem Schirm ist, dann spielen sie excel.
Excel ist schließlich ein seriöses Programm und beruflich enorm wichtig und nützlich und man muss es dringend fließend beherrschen.
Ja natürlich, sehe ich ja ein.
Ich arbeite auch in einem Beruf mit Zahlen und selbstverständlich konnte ich es nicht vermeiden, dass mir excel immer mal wieder begegnet. Ist ja auch ganz nett und sicherlich auch hilfreich und überhaupt - aber wirklich wichtig fand ich es noch nie.
Ab und zu habe ich Mandanten, die bringen mir ihre selbstgemachte Buchhaltung - auf excel. Ich kriege dann immer einen Fön, weil es tausendmal mehr Mühe macht, so eine selbstkonstruierte Buchhaltung zu kontrollieren als wenn sie gleich ein vernünftiges Buchhaltungsprogramm benutzt hätten. Aber was ein echter Freak ist.........
Der spart ja wo er kann und warum soll man für 199 € ein teures Buchhaltungsprogramm kaufen, wenn man es doch genauso gut auf excel machen kann. Dass meine Rechnung für die Erstellung des Jahresabschlusses unterm Strich locker 400€ höher ausfällt, einfach weil ich viel mehr Zeit dafür brauchte, wird in keiner Kalkulation erfasst. Steuerberater sind bekanntermaßen unverschämt teuer, welch simple Begründung.
(Ich hatte übrigens noch nie eine fehlerfreie excel Buchhaltung, bisher war noch in jeder, die ich vorgelegt bekam, irgendwo ein Programmierungsfehler, aber genau das macht ja auch die Kontrolle so aufwändig.)
D.h. also, dass ich excel rückwärts kann - ich finde jeden Programmierungsfehler, weil ich natürlich noch immer von Hand rechnen kann und dann feststelle, wo es in der excel Buchhaltung hakt.
Im Laufe der Jahre setzte sich bei mir deshalb das Gefühl durch, dass excel eine hochbrisante Kiste ist. Ein hübsches Spielzeug für unausgelastete Hobbynerds, aber gefährlich, wenn man echte Zahlen braucht. Gefährlich ist nicht das Programm, aber gefährlich sind die Programmierer, denn das ist schlimmer als Wikipedia, jeder hält sich für einen Experten.
Ich traue deshalb keinem excel sheet - ich rechne die Dinger grundsätzlich nach, oft genug wurde mein Misstrauen bestätigt.
Selber basteln muss ich excel Dateien nur sehr selten. Ich komme wunderbar mit dem word Programm und dem Abtippen von Zahlen, die ich vorher von Hand kontrolliert habe, klar, meine ausgedruckten Seiten sind nicht nur schneller erstellt, sie sind auch noch hübscher.
Aber ich will mich ja gar nicht darum streiten, ob man simple Additionen nun in word oder excel macht, für komplexere Rechnungen greife selbst ich freiwillig auf excel zurück - aber eben nur für wirklich komplizierte Rechnungen.
Wenn ich den Barwert einer lebenslangen Rente für unterschiedliche Zinssätze oder verschiedene Renteneintrittsalter ermitteln will oder die Gesamtbelastung durch ein fünfjähriges Tilgungsdarlehen mit laufender, vorschüssiger Verzinsung, dann finde ich excel auch praktisch.
Aber dafür muss ich es nicht wirklich beherrschen. Denn die Formeln, die ich dafür brauche, die finde ich alle im Internet. Wenn meine überschlägige Taschenrechnerkalkulation ein näherungsweise ähnliches Ergebnis ergeben hat und die Formel dazu von einer Seite wie www.uni-xxx stammt, dann glaube ich der Formel einfach. Außerdem gibt es da ein Forum und wenn ich eine Formel suche, die es noch nicht gibt, dann poste ich mein Problem dort und ruckzuck findet sich irgendein Freak, der sich mit großer Begeisterung meines Problems annimmt. Excel ist gar nicht kompliziert, wenn man die richtigen Leute fragt.
Ja, zugegeben, mir fehlen die simplen Grundkenntnisse, wie ich Daten in excel nicht nur hübsch darstelle, sondern auch wie ich eine simple Formel (also alle, die es nicht im Internet gibt, weil schlicht zu einfach, da ja keine Herausforderung) eingebe, aber wenn es sein muss, finde ich dafür irgendwo eine Vorlage in meinen gespeicherten (von anderen bekommenen) excel sheets und dann klaue ich die eben da. Wenn es um copy & paste geht, bin ich ziemlich gut.
Und meiner Meinung nach reicht das. Gib mir ein Problem und ich stelle es im Zweifel auch in einem excel sheet dar. WIE ich das mache, kann dann doch egal sein, oder? Bin ich Graphikdesigner oder soll ich ein mathematisches Problem lösen?
Nu ist das aber so, dass mir gesagt wurde, dass fundierte Grundkenntnisse in excel ein Einstellungskriterium sind. Okay, ist ja schon gut, dann lerne ich jetzt eben excel. Ich habe nur noch nicht raus, was ich da lernen muss. Schwierige Formelprobleme löse ich über Formeln aus dem Internet, einfache Formeln mit Hilfe eines Taschenrechners, aber bitte, ich lerne jetzt auch noch, wie ich einfach Formeln in excel eingebe. Ich mach ja schon - und klicker mich seit Tagen systematisch durch das Hilfeprgramm. Teufel, Teufel, ich wusste gar nicht, welchen Blödsinn man alles programmieren und formatieren können wollte, ich glaube, die Leute haben wirklich zu viel Zeit.
Mittlerweile habe ich die Grundfunktionen begriffen - aber Begeisterung über dieses geniale Programm kommt immer noch nicht auf. Das rechnet eben, ja, schön, tut mein Taschenrechner aber auch, wo verdamt, ist der fesselnde Unterschied?
Ich wühle mich jetzt also so Stück für Stück durch einen excel Lehrgang für Blondinen, bin grade auf Seite 192 von 639 und habe schon mindestens 5-17 Stellen gefunden, wo ich das alles anders und meiner Meinung nach auch nicht komplizierter gelöst hätte, aber wenn's schee macht............
Den sittlichen Nährwert der Gesamtaktion habe ich dafür immer noch nicht begriffen. Ich kam bisher auch klar - und werde künftig im Zweifel auch nicht anders arbeiten, der einzige Unterschied mag sein, dass ich dann die Freaks, die diese abgedrehten Rentenformeln programmiert haben, noch eine Runde skurriler finde, weil ich mir dann konkret vorstellen kann, wie viele $-Zeichen es braucht, bis man eine Zelle vernünftig rückbezüglich definiert hat, aber Spaß?????? - Ne, Spaß wird mir das nie machen, da weiß ich hübschere Dinge, die ich in meiner Freizeit tun kann.
Und je mehr ich mich mit diesem Programm beschäftige, umso seltsamer erscheinen mir die Menschen, die das wirklich spannend finden. Ich komme langsam zu der Überzeugung, dass die im Zweifel alle Frottee-Schlafanzüge besitzen und es sich damit vor dem PC gemütlich machen.
Wohl bekomm's.
Prost und
Punkt
.
Excel ist schließlich ein seriöses Programm und beruflich enorm wichtig und nützlich und man muss es dringend fließend beherrschen.
Ja natürlich, sehe ich ja ein.
Ich arbeite auch in einem Beruf mit Zahlen und selbstverständlich konnte ich es nicht vermeiden, dass mir excel immer mal wieder begegnet. Ist ja auch ganz nett und sicherlich auch hilfreich und überhaupt - aber wirklich wichtig fand ich es noch nie.
Ab und zu habe ich Mandanten, die bringen mir ihre selbstgemachte Buchhaltung - auf excel. Ich kriege dann immer einen Fön, weil es tausendmal mehr Mühe macht, so eine selbstkonstruierte Buchhaltung zu kontrollieren als wenn sie gleich ein vernünftiges Buchhaltungsprogramm benutzt hätten. Aber was ein echter Freak ist.........
Der spart ja wo er kann und warum soll man für 199 € ein teures Buchhaltungsprogramm kaufen, wenn man es doch genauso gut auf excel machen kann. Dass meine Rechnung für die Erstellung des Jahresabschlusses unterm Strich locker 400€ höher ausfällt, einfach weil ich viel mehr Zeit dafür brauchte, wird in keiner Kalkulation erfasst. Steuerberater sind bekanntermaßen unverschämt teuer, welch simple Begründung.
(Ich hatte übrigens noch nie eine fehlerfreie excel Buchhaltung, bisher war noch in jeder, die ich vorgelegt bekam, irgendwo ein Programmierungsfehler, aber genau das macht ja auch die Kontrolle so aufwändig.)
D.h. also, dass ich excel rückwärts kann - ich finde jeden Programmierungsfehler, weil ich natürlich noch immer von Hand rechnen kann und dann feststelle, wo es in der excel Buchhaltung hakt.
Im Laufe der Jahre setzte sich bei mir deshalb das Gefühl durch, dass excel eine hochbrisante Kiste ist. Ein hübsches Spielzeug für unausgelastete Hobbynerds, aber gefährlich, wenn man echte Zahlen braucht. Gefährlich ist nicht das Programm, aber gefährlich sind die Programmierer, denn das ist schlimmer als Wikipedia, jeder hält sich für einen Experten.
Ich traue deshalb keinem excel sheet - ich rechne die Dinger grundsätzlich nach, oft genug wurde mein Misstrauen bestätigt.
Selber basteln muss ich excel Dateien nur sehr selten. Ich komme wunderbar mit dem word Programm und dem Abtippen von Zahlen, die ich vorher von Hand kontrolliert habe, klar, meine ausgedruckten Seiten sind nicht nur schneller erstellt, sie sind auch noch hübscher.
Aber ich will mich ja gar nicht darum streiten, ob man simple Additionen nun in word oder excel macht, für komplexere Rechnungen greife selbst ich freiwillig auf excel zurück - aber eben nur für wirklich komplizierte Rechnungen.
Wenn ich den Barwert einer lebenslangen Rente für unterschiedliche Zinssätze oder verschiedene Renteneintrittsalter ermitteln will oder die Gesamtbelastung durch ein fünfjähriges Tilgungsdarlehen mit laufender, vorschüssiger Verzinsung, dann finde ich excel auch praktisch.
Aber dafür muss ich es nicht wirklich beherrschen. Denn die Formeln, die ich dafür brauche, die finde ich alle im Internet. Wenn meine überschlägige Taschenrechnerkalkulation ein näherungsweise ähnliches Ergebnis ergeben hat und die Formel dazu von einer Seite wie www.uni-xxx stammt, dann glaube ich der Formel einfach. Außerdem gibt es da ein Forum und wenn ich eine Formel suche, die es noch nicht gibt, dann poste ich mein Problem dort und ruckzuck findet sich irgendein Freak, der sich mit großer Begeisterung meines Problems annimmt. Excel ist gar nicht kompliziert, wenn man die richtigen Leute fragt.
Ja, zugegeben, mir fehlen die simplen Grundkenntnisse, wie ich Daten in excel nicht nur hübsch darstelle, sondern auch wie ich eine simple Formel (also alle, die es nicht im Internet gibt, weil schlicht zu einfach, da ja keine Herausforderung) eingebe, aber wenn es sein muss, finde ich dafür irgendwo eine Vorlage in meinen gespeicherten (von anderen bekommenen) excel sheets und dann klaue ich die eben da. Wenn es um copy & paste geht, bin ich ziemlich gut.
Und meiner Meinung nach reicht das. Gib mir ein Problem und ich stelle es im Zweifel auch in einem excel sheet dar. WIE ich das mache, kann dann doch egal sein, oder? Bin ich Graphikdesigner oder soll ich ein mathematisches Problem lösen?
Nu ist das aber so, dass mir gesagt wurde, dass fundierte Grundkenntnisse in excel ein Einstellungskriterium sind. Okay, ist ja schon gut, dann lerne ich jetzt eben excel. Ich habe nur noch nicht raus, was ich da lernen muss. Schwierige Formelprobleme löse ich über Formeln aus dem Internet, einfache Formeln mit Hilfe eines Taschenrechners, aber bitte, ich lerne jetzt auch noch, wie ich einfach Formeln in excel eingebe. Ich mach ja schon - und klicker mich seit Tagen systematisch durch das Hilfeprgramm. Teufel, Teufel, ich wusste gar nicht, welchen Blödsinn man alles programmieren und formatieren können wollte, ich glaube, die Leute haben wirklich zu viel Zeit.
Mittlerweile habe ich die Grundfunktionen begriffen - aber Begeisterung über dieses geniale Programm kommt immer noch nicht auf. Das rechnet eben, ja, schön, tut mein Taschenrechner aber auch, wo verdamt, ist der fesselnde Unterschied?
Ich wühle mich jetzt also so Stück für Stück durch einen excel Lehrgang für Blondinen, bin grade auf Seite 192 von 639 und habe schon mindestens 5-17 Stellen gefunden, wo ich das alles anders und meiner Meinung nach auch nicht komplizierter gelöst hätte, aber wenn's schee macht............
Den sittlichen Nährwert der Gesamtaktion habe ich dafür immer noch nicht begriffen. Ich kam bisher auch klar - und werde künftig im Zweifel auch nicht anders arbeiten, der einzige Unterschied mag sein, dass ich dann die Freaks, die diese abgedrehten Rentenformeln programmiert haben, noch eine Runde skurriler finde, weil ich mir dann konkret vorstellen kann, wie viele $-Zeichen es braucht, bis man eine Zelle vernünftig rückbezüglich definiert hat, aber Spaß?????? - Ne, Spaß wird mir das nie machen, da weiß ich hübschere Dinge, die ich in meiner Freizeit tun kann.
Und je mehr ich mich mit diesem Programm beschäftige, umso seltsamer erscheinen mir die Menschen, die das wirklich spannend finden. Ich komme langsam zu der Überzeugung, dass die im Zweifel alle Frottee-Schlafanzüge besitzen und es sich damit vor dem PC gemütlich machen.
Wohl bekomm's.
Prost und
Punkt
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Freitag, 22. Februar 2008
Nulllektorat
lachkatze, 10:59h
Kann es sein, dass die privaten Hobbyfreizeitblogschreiber wesentlich mehr Wert auf Rechtschreibung bzw. die Korrektur von Tippfehlern legen als die Herausgeber von online Zeitungen?
Bei Herrn Referral habe ich eben diesen link angeklickt, und von da aus dann neugierig weitergeklickert.
Von 10 Artikeln, die ich gelesen habe, hatte nur einer keinen Rechtschreibfehler (d.h. da habe ich keinen auf Anhieb gesehen, eine gezielte Suche ergäbe sicherlich deutlich schlechtere Fehlerquotienten), und dieser Artikel bestach vor allem durch seine 10zeilige Kürze.....
Ich meine, ich weiß ja, dass sich Tippfehler als absolut normale Angelegenheit auch bei ansonsten äußerst rechtschreibsicheren Menschen immer wieder mal einschleichen, aber wenn ein Text online gestellt wird, dann könnte man doch wenigstens als Zeitung sich die Mühe machen, da mal jemand Zweiten drüberlesen zu lassen und der korrigiert dann fix die Vertipper.
Und wenn das nicht geht, weil alle Lektoren aus Wirtschaftlichkeitsgründen längst wegrationalisiert sind, dann hülfe schon das Rechtschreibprogramm von Word, wenigstens für die offensichtlichsten Fehltipper - aber selbst das scheint zu aufwändig zu sein.
Schade eigentlich.
Punkt
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Bei Herrn Referral habe ich eben diesen link angeklickt, und von da aus dann neugierig weitergeklickert.
Von 10 Artikeln, die ich gelesen habe, hatte nur einer keinen Rechtschreibfehler (d.h. da habe ich keinen auf Anhieb gesehen, eine gezielte Suche ergäbe sicherlich deutlich schlechtere Fehlerquotienten), und dieser Artikel bestach vor allem durch seine 10zeilige Kürze.....
Ich meine, ich weiß ja, dass sich Tippfehler als absolut normale Angelegenheit auch bei ansonsten äußerst rechtschreibsicheren Menschen immer wieder mal einschleichen, aber wenn ein Text online gestellt wird, dann könnte man doch wenigstens als Zeitung sich die Mühe machen, da mal jemand Zweiten drüberlesen zu lassen und der korrigiert dann fix die Vertipper.
Und wenn das nicht geht, weil alle Lektoren aus Wirtschaftlichkeitsgründen längst wegrationalisiert sind, dann hülfe schon das Rechtschreibprogramm von Word, wenigstens für die offensichtlichsten Fehltipper - aber selbst das scheint zu aufwändig zu sein.
Schade eigentlich.
Punkt
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