Donnerstag, 18. Oktober 2007
Schlafstöckchen
Bei Miagolare fand ich dieses nette Schlafstöckchen, was ich spontan aufgesammelt habe, weil Schlafen eines meiner schönsten Hobbies ist.
Über die Schlafgewohnheiten anderer Leute kann ich mich auch immer wieder aufs neue erstaunen, schon schräg, was da alles so rauskommt.

1. Lieblings-Schlafklamotte?
gar nix, wenn es warm genug ist oder ich nicht alleine schlafen muss. Ansonsten von Jogginganzug über Wollsocken bis zu Handschuhen alles, was wärmt, das meist aber nur in fremden Betten, da ich zu Hause ein Wasserbett habe, was auch im Winter immer kuschelig warm ist.
Schlafanzüge erzeugen bei mir grundsätzlich kaum zu bremsende Heiterkeitsanfälle.

2. Lieblings-Bettwäsche?
Flanell. Wenn ich im Sommer Mückenstiche habe, kommt aber immer eine spezielle Crinklebettwäsche zum Einsatz, die ist so schön kratzig…..

3. Lieblings-Schlafposition?
eingerollt auf der rechten Seite, mit passendem Mann als Teelöffelchen dahinter. (Daraus folgt: Ein Mann, der nur auf der linken Seite schlafen kann, ist eine Katastrophe.)

4. Hast Du ein Einschlafritual?
nö, ich schlafe sofort ein, wenn es nix zu tun gibt, in jeder Lebenslage und jeder Position. Wenn ich mich allerdings tatsächlich in ein Bett lege, geht es noch schneller, es sei denn, da sorgt jemand für Abwechslung…..

5. Hast Du ein Kuscheltier, Knuddelkissen o.ä.?
Seit zwei Jahren habe ich ein langes „Seitenkissen“, das ich super gemütlich finde, weil ich mich da quasi „drumrumrollen“ kann. Das liegt logischerweise auf der rechten Seite.

6. Was machst Du, wenn Du nicht schlafen kannst?
Kommt so gut wie nie vor, aber wenn, dann lese ich oder warte einfach mal 2-3 Minuten. Und wenn ein Mann da ist, dann hmmmm, naja, auch das hilft….

7. Wie groß ist Dein Bett?
160x200 – und eben ein Wasserbett. Was besseres kann ich mir nicht vorstellen. Es hat nur einen Nachteil: Wenn ich nicht in meinem eigenen Bett schlafe, finde ich alle anderen unbequem und wache morgens meistens sehr steif gelegen auf. Früher hatte ich auch viele Rückenprobleme, die seit dem Wasserbett aber alle vorbei sind.

8. Wie viele Kissen hast Du?
Drei, ein normales Kopfkissen, ein kleines Kissen und eben jenes Seitenkissen. Ich brauche dringend viele Kissen, weil ich mir sonst ruckzuck einen steifen Hals erschlafe.

9. Linke oder rechte Seite?
Von wo aus betrachtet? Wenn man am Fußende steht und auf das Bett guckt, dann immer die linke Seite, da ich halt am liebsten auf meiner rechten Seite schlafe und dann nach außen gedreht sein will. Andere Seite geht schlicht gar nicht, da ziehe ich lieber aufs Sofa aus....

10. Wie lässt Du dich wecken?
Am liebsten gar nicht. Wenn es nicht anders geht, dann aber auch durch zwei Wecker, einer als Radiowecker, der zweite als piepender Funkwecker. Aber bloß nicht durch andere Personen – nicht ansprechen…..

11. Stehst Du direkt auf oder bleibst Du liegen?
Kommt darauf an, was ansteht. Wenn ich aufstehen muss, weil ein Termin droht, dann dudelt zunächst das Radio los, ca. eine halbe Stunde vor dem unvermeidlichen Aufstehzeitpunkt. Der Funkwecker piept dann fünf Minuten vorher, so dass ich ihn noch einmal aus machen kann, beim zweiten Piepen, stehe ich dann aber meistens auf.
Wenn ich nicht selber aus dem Haus muss, stehen die Kinder übrigens vor mir auf, kümmern sich alleine um ihr Frühstücksmüsli und kochen für mich Kaffee, den sie mir dann auch ans Bett bringen, während ich im Halbschlaf dem Radio lausche. Morgens bin ich mit voller Überzeugung und echter Begeisterung die perfekte Pascha-Rabenmutter……

12. Dein erster Gedanke am Morgen?
Ich denke nicht am Morgen. Ich habe aber ein dringendes Verlangen, nämlich nach viel Kaffee und noch mehr Ruhe.

13. Was machst Du um wach zu werden?
Erst warm und dann so kalt wie möglich duschen. Ich liebe kalte Duschen, deshalb liebe ich auch Wien so, da gibt es das schönste kalte Wasser, was ich kenne.

Jetzt weiß ich nicht, ob man aufgesammelte Stöckchen weiter werfen darf, ich tue es trotzdem mal, denn mich würde schwer interessieren, wie Frau Petersilie, Herr Chauvi und Frau Gutemine (wegen ihres aktuellen Zustandes) schlafen.

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Mittwoch, 17. Oktober 2007
Telefon - Herzstillstand
Da lunger ich so entspannt belanglos durch KBD und überlege mir, was ich mir zur Belohnung mal anschauen könnte, weil ich immerhin eben dreißig (in Worten: 30) cm Ablage einzeln in Ordner abgeheftet habe, als mir einfällt, ich könne ja mal meinen alten account löschen (heißt, die hinfällig gewordenen Abos kündigen), irgendwie habe ich heute den Aufräumrausch.
Mitten im wilden deleten klingelt dann plötzlich das Telefon und ER ist dran.

ER, dessen Stimme mein Herz von jeher zum Beben brachte.
Er, dessen Gestalt jahrelang durch meine (Tag- und Nacht)Träume waberte.
ER, dem ich mich so ausgeliefert fühlte, wie noch keinem Mann zuvor in meinem Leben.
ER dessen Worten ich zwar meist nur widerwillig aber dennoch immer folgsam lauschte (naja, soweit ich überhaupt in der Lage bin, folgsam zu sein, aber für meine Verhältnisse war ich es bei IHM sehr, das hätte sonst nämlich eklig Ärger gegeben, da kannte ER nix), ER - mein alter Lateinlehrer!

Ich fass es nicht. Wie kommt denn der an meine Telefonnummer und überhaupt, sofort entsteht ein gesamtes Jugendtrauma wieder vor meinen Augen, darf der das? Hilfeschreiende Gedanken Richtung Schadensersatz, Körperverletzung und Anwalts Liebling schießen wirr durch meinen Kopf, bis ich in der Lage bin, nicht nur den Namen und die Stimme, sondern auch sein Anliegen wahrzunehmen.

ER will wissen, ob er einen Termin bekommen könnte, er hätte meine Nummer von B. und ihm pressierte es etwas, weil er bereits vier Wochen über den angemahnten Abgabetermin ist.

Es ist gar nicht mein alter Lateinlehrer, er heißt nur genauso und hat auch noch tupfengleich dieselbe Stimme samt identischem Tonfall wie jener. Dieser ist aber ganz harmlos, im Gegenteil, er wird mir ausgeliefert sein und nicht umgekehrt. Armes Kerlchen, dass er ausgerechnet bei mir gelandet ist. Ob der weiß, was ihm jetzt blüht?

Vorsichtshalber schenk ich ihm schon mal einen
Punkt.

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°°°
Sich an den Händen fassen und Kopf über halt's nicht auf ins Leben stürzen.

Komm, lass uns zusammen jung bleiben, alt geworden sind wir lange genug.

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Läuse
Frau Novemberregen hatte das Thema neulich, als ich es jetzt verlinken wollte, ist es weg, also ist nun auch ihr blog im wahrsten Sinne des Wortes läusefrei, aber für mich war es ein Auslöser, mal meinen gesammelten Frust über dieses Ungeziefer loszuwerden.

Dass es diese Viecher gibt, habe ich erst vor rund 9 Jahren das erste Mal realisiert. In meiner Kindheit kamen die nicht vor, auch meine Mutter kann sich überhaupt nicht daran erinnern, heute scheinen die überall zu sein.
1998 kam der Große mit einem Zettel aus der Schule, dass er halt Läuse hätte und ich etwas unternehmen solle. Aufgefallen ist er, weil ihm wohl eine vom Kopf auf den Tisch hüpfte..... (weiah, nur beim Drandenken beginne ich schon wieder, mich zu kratzen.)
Nun, damals war ich noch gründlich unbedarft, machte mir mal gar keine Gedanken darüber und bin einfach nur in die nächste Apotheke gefahren, habe gefragt, was zu tun sei, bekam "Goldgeist" verkauft (da lachen die Läuse nur drüber, aber das weiß ich erst heute), wusch dem Kind den Kopf und schickte ihn zur vierten Stunde wieder in die Schule. Die Lehrerin hat das auch anstandslos akzeptiert und damit war für mich der Fall gegessen.
Vier Wochen später hing dann so ein Läusealarmzettel im Kindergarten.
Und noch drei Tage später kam der Anruf, dass ich bitte meine Tochter abholen möge, sie hätten jetzt jedes Kind täglich kontrolliert und heute hätten sie auch bei ihr Nissen entdeckt.
Von den Erzieherinnen im Kindergarten bekam ich dann auch die erste Aufklärung, wie man die Tiere überhaupt entdeckt (denn dass man eine Laus direkt sieht, ist sehr selten, eigentlich findet man immer nur die Nissen), wie diese Nissen aussehen, wie man sie von Schuppen unterscheidet, was jetzt zu tun sei und dass ich eine ärztliche Bescheinigung bräuchte, dass das Kind läusefrei sei, bevor es wieder in den Kindergarten kommen dürfe.
Okay, diesmal setzte also schon ein etwas geordnetereres Manöver ein, immer noch war es Goldgeist, aber immerhin schon mal ein Nissenkamm und frisch bezogene Betten, gewaschene Mäntel, Mützen und Pullover sowie quarantäierte Kuscheltiere. Außerdem gründliche Kontrolle der Jungs, bei denen ich zwar nichts fand, sie aber vorsichtshalber auch mit einshampoonierte. (Das Zeug zahlt die Krankenkasse und wenn es mich juckt, ist mir gesundheitsschädlich egal.)
Denn mich juckte es nach dieser Aufklärung, gründlich und überall.

Und von da an ging es aber Schlag auf Schlag. Plötzlich waren sie überall, im Kindergarten und in der Schule. Mir blieb gar nichts anderes übrig, als mich gründlich zu informieren und so lernte ich alles über die Laus, ihre Fortpflanzung, Entwicklung, Erkennung und Bekämpfung. Goldgeist, paahh, mindestens InfectoPedicul, noch besser ist ein anderes Zeug, was es aber nur in der Schweiz gibt, weil in Deutschland verboten. Dazu Yacutin-Spray für alles, was verseucht sein könnte, aber nicht in die Waschmaschine passt. Haben wir heute natürlich standardmäßig grundsätzlich im Haus…..

Half allerdings nur mittelbar. Knapp hatte ich alle Kinder wieder clean, das gesamte Haus desinfiziert und alle Kuscheltiere wieder aus der Quarantäne erlöst (wir konnten die nicht Einfrieren, es waren drei gelbe Säcke voll und die passten nicht in den Tiefkühler, der Schlachthof. wo ich mal vorsichtig angefragt hatte, ob ich sie da nicht nur für so 3-4 Tage... lehnte entrüstet ab, also blieb nur gelber Sack und 6 Wochen Aushungern.) Also, knapp war alles durch - da erschien wieder ein Kind mit den Viechern.
Irgendwann war ich so hysterisch, dass ich auch überlegte, den Hund mit zu desinfizieren, wenn mir nicht mehrere Experten sehr glaubhaft immer wieder versichert hätten, dass die niemals und sicher nicht auf Tiere gehen.
Der Vater der Kinder grübelte zwischenzeitlich auch über so einer Art "Sprühdesinfektionsanlage" für den Eingang. Ähnliches gab es an den Grenzen zu Holland als dort die Maul- und Klauenseuche grassierte: Jeder, der über die Grenze fuhr, wurde zwangssprühdesinfiziert.
Heute sind die Kinder etwas größer und es wird seltener, Gefahr besteht aber immer noch, vor allem weil die Mittlere eine Riesenlöwenmähne hat, die bis zum Po geht und sie sie natürlich auch schwerpubertär ständig in der Gegend rumschlenkern muss.
Erst vor acht Wochen kam sie wieder an, es juckte, ich solle gucken – und ich guckte nicht nur, ich fand auch und sofort lief das gesamte Programm wieder an.

Mittlerweile ist die gesamte Familie perfekt gedrillt. Wie auf einem Kriegsschiff gehen bei dem Ruf „Läusealarm“ sofort alle Mann an ihren Platz und jeder weiß, was er zu tun hat. Als erstes und als wichtigstes: Mit NIEMANDEM darüber reden. Jede Stadt regelt das anders (und als wir vor 5 Jahren hier hin zogen, musste ich auch erst lernen, dass ich aus einer sehr läuseliberalen Stadt in die absolut rote Zone gezogen bin, was Läuse angeht.) Denn hier gilt ein Befall als Seuche und muss amtsärztlich gemeldet werden, was zur Folge hat, dass man in Hausarrest gesteckt wird und erst nach einem amtsärztlichen Läusefreiattest auch wieder raus darf. Dieser Hausarrest verhindert sicherlich nicht, dass die Kinder auf der Straße rumlaufen, aber Kindergarten oder Schule ist in der Zeit ganz sicher nicht drin. Unsere familieninterne Folgerung ist deshalb ganz klar, dass es unter allen Umständen unter der Decke gehalten werden muss, was aber wahrscheinlich alle so machen, denn statt weniger gibt es hier deutlich mehr Läuse als in der alten, „liberalen“ Stadt.

Da ich aber nicht nur aus sozialer Rücksichtnahme schon sehr daran interessiert bin, die Viecher wieder loszuwerden, sondern auch aus höchstpersönlicher Gemengelage wenig Spaß an diesen Haustieren habe, läuft hier jedes Mal eine Großaktion an. Alles wird gewaschen, jedes Kind und die Eltern (ich habe die Viecher nämlich auch schon mitbekommen) wird gnadenlos und doppelt (nach einer Woche nämlich noch mal) shampooniert und anschließend stundenlang entnisst. Das geht übrigens nur mit einem Metallnissenkamm wirklich ordentlich und nur Kleinststrähne für Kleinststrähne. Bei der Mittleren dauert das ca. 2h.
Je früher man einen Befall merkt, um so leichter wird man ihn auch wieder los, was selbst die Kinder inzwischen begriffen haben und deshalb beim kleinsten Jucken sofort bei mir zur Kontrolle antreten. Durch Ignorieren wird es nämlich nicht besser.

Eine Frage der Sauberkeit oder der Hygiene ist es übrigens auch nicht. Wie heißt es doch auf einem Beipackzettel so schön: Tägliches Haarewaschen führt höchstens zu besonders sauberen Läusen, kann einen Befall aber absolut nicht verhindern.

Und bevor ich mich jetzt wundkratze, weil alleine die Beschäftigung mit dem Thema schon akute Juckneurosen auslöst, schicke ich diesen Beitrag online, damit Ihr auch alle was zu jucken habt.

Punkt.

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